13/3705.

An den Herzog Carl August

Wegen des Herderischen Briefes und Ansuchens kann ich folgende Auskunft geben.

1. Was die 100 Thaler betrifft, so wurden solche, bis vor einem Jahre, alle Weihnachten, in Rücksicht zweier Kinder, versprochenermaßen gezahlt, so wie noch 50 Thaler für eines (namentlich Wilhelm) aus Durchl. Frau Gemahlin Schatoulle abgegeben werden. Wollte man es nun streng nehmen, so würden, weil für August besonders gesorgt wird, allenfalls 50 Thaler wegfallen und die anderen 50 Thaler auf eines der anderen Geschwister zu zahlen sein, ich dachte daher ob sie nicht Adelberten zuzuwenden wären.

2. Was das Stipendium für August belangt, so kommt es dabei, weil es keine fortlaufende Pension oder Besoldung ist, auf den Terminum a quo eigentlich nicht an, sondern vielmehr wie oft er solches erhalten solle. Drei Jahre ist die gewöhnliche Studienzeit, auf das vierte, das wegen Reisen [6] und sonstigen Umständen gewöhnlich das schwerste wird, würde freilich ein Beitrag gleichfalls sehr erwünscht sein.

Leider entbehre ich heute nicht nur Ihrer Tafel, sondern muß auch 4 bis 5 betrübte Stunden in der Probe zubringen, um morgen mit einer mäßigen Unterhaltung aufwarten zu können.

W. d. Jan. 98.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1798. An den Herzog Carl August. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-755F-C