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An Johann Salomo Christoph Schweigger

[Concept.]

Ew. Wohlgeboren

auf's freundlichste zu begrüßen finde eine schöne Gelegenheit. Herr Osann, ein junger Mann von gutem Hause, gebildet, wie Sie selbst gleich finden werden, kommt um seine chemischen und physischen Studien fortzusetzen nach Erlangen. Wie könnt ich ihn besser empfehlen als wenn ich Ew. Wohlgeboren ersuche, ihn freundlich aufzunehmen und ihm zu seinen Zwecken behülflich zu seyn.

Für das mitgetheilte optische Instrument wiederhole meinen besten Dank, um so mehr als mir gerade jetzt der Gebrauch desselben bedeutende Vortheile bringt. Ich hoffe daß Sie den übrigen mir anvertrauten Apparat und die dazu gehörigen Einzelheiten in Carlsbad bey den drey Mohren gefunden und gefällig übernommen haben.

Wie gern ich mich jener angenehmen und lehrreichen Stunden erinnere, davon haben Sie gewiß die volle Überzeugung. Möchten Sie mir einige Nachricht geben wie Ihre Reise nach Töplitz geglückt, so würden Sie mich sehr verbinden.

Erlauben Sie jedoch daß ich Wunsch und Bitte hinzufüge.

Sie kennen so genau die Schleifanstalt des Bayreuther Marmors; nun kommen unter den dortigen [302] Platten solche vor die, in schwarzem Grund, weiße kalkspäthige Ammoniten enthalten. Bey diesen tritt, obwohl selten, der Fall ein, daß eine Kluft durchgeht welche die Ammoniten verschiebt.


(wird Platz gelassen zu einem Quadrat von drei Zollen)


Wär es möglich mir eine größere oder kleinere Platte dieser Art zu verschaffen, so geschähe mir ein ganz besonderer Gefalle.

Kann ich für so manches Angenehme was Sie mir erwiesen und erweisen auf irgend eine Art zu Diensten seyn, so wird es mich auf's höchste freuen.

Unter den aufrichtigsten Wünschen und der Bitte mich Herrn Nees von Esenbeck zum allerschönsten zu empfehlen.

Weimar den 2. October 1818.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1818. An Johann Salomo Christoph Schweigger. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-758C-8