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An Friedrich Schiller

Sie haben mir durch das gute Zeugniß das Sie dem ersten Buche meines Romans geben sehr wohlgethan. Nach den sonderbaren Schicksalen welche diese Production von innen und aussen gehabt hat wäre es kein Wunder wenn ich ganz und gar confus darüber würde. Ich habe mich zuletzt blos an meine Idee gehalten und will mich freuen wenn sie mich aus diesem Labyrinthe herausleitet.

Behalten Sie das erste Buch solange Sie wollen, indeß kommt das zweyte und das dritte lesen Sie im Manuscripte, so finden Sie mehr Standpunckte zum Urtheil. Ich wünsche daß Ihr Genuß sich mit den folgenden Büchern nicht mindere sondern mehre. Da ich nebst der Ihrigen auch Herrn v. Humbolds Stimme habe, werde ich desto fleißiger und unverdroßner fortarbeiten.

Das Verschweigen der Nahmen, die ja doch in der Annonce genannt werden sollten, im einzelnen vermehrt gewiß das Intresse, nur müssen die Aufsätze interessant seyn.

[213] Wegen der Claironischen Geschichte bin ich nun beruhigt und nun bitte ich nichts weiter davon zu sagen. Biß wir sie produciren.

Leben Sie recht wohl. Ich hoffe daß es mir so wohl werden soll das neue Jahr mit Ihnen anzufangen.

W. d. 10. Dec. 1794.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1794. An Friedrich Schiller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7638-9