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An Friedrich Constantin von Stein

[Concept.]

Daß ich mich, mein werthester Herr und Freund, nach Ihrer hoffentlich glücklichen Ankunft, nach dem Befinden des werthen Vaters sowohl als des lieben Töchterchens erkundige, dazu veranlaßt mich ein Brief des guten Polizeirath Grüner aus Eger, welcher mir meldet, daß er nur den ersten theil des Wilhelm Meisters zurückgehalten, deswegen er anfragt, wohin wohl die übrigen drey Bände gegeben worden? weil diese, nach eingeholter Erkundigung, in dem grünen Baume zu Franzenbrunnen nicht zurückgeblieben. Ich bitte mir daher einige Auskunft zu geben, damit ich diesen Freund beruhigen könne, welcher genanntes Werk von einem Dritten erborgt hat. Zugleich auch bin ich so frey, die zugesagten versteinten Pflanzen in Erinnerung zu bringen.

Sagen sie mir doch ja bey dieser Gelegenheit, wie Sie mit den Folgen Ihrer Badecur zufrieden sind; ich kann es gar wohl seyn, denn bis jetzt hat sich mein Befinden ganz gut verhalten.

Leben Sie recht wohl und gedenken mein, da wir uns wieder einmal näher gesehen, in guten Augenblicken zum besten, mich zur freundlichsten Erwiderung verpflichtend.

Jena den 5. October 1821.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1821. An Friedrich Constantin von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-76CE-C