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An Adam Friedrich Oeser
In der Zerstreuung, in die mich vielerley Geschäfte bey meiner Ankunft versezen, kann ich nur mein bester Herr Profeßor Ihnen für die viele Liebe und Freundschaft danken die Sie mir bey meinem Aufenthalt in Leipzig bezeiget. Da mir meine Stunden so knapp zugemeßen waren, wie viel bin ich Ihnen nicht schuldig daß Sie mir den größten Theil davon so angenehm und nüzlich haben verbringen machen.
Da ich übermorgen als den 3tten schon wieder von hier abreißen muß, so bitte ich Sie wegen der abzuschikenden Statue mit dem Herrn Rath Bertuch zu korrespondiren, dem ich den umständlichen Auftrag gegeben habe. Er wird wohl auf Ihre Nachricht den Fuhrmann zur rechten Zeit nach Leipzig schiken und das nöthige besorgen.
Ich empfehle mich Ihnen und den Ihrigen aufs beste, wobey sich mein kleiner Reisegefährdte mit anschließt. Verzeihen Sie alle Beschweerden die ich Ihnen [197] mache, und bleiben Sie meiner vollkommensten Ergebenheit versichert. Weimar d. 1. Okt. 1781.
Das bewußte Basrelief wird nächstens anlangen.
Goethe.