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An Luise Seidler
Den lieben Jenaischen Freunden und Nachbarn tausend Dank für ihre tröstlichen Worte. Bey dem großen Verluste kann mir das Leben nur erträglich werden, wenn ich nach und nach mir vorzähle, was Gutes und Liebes mir alles geblieben ist.
Sagen Sie mir, meine Beste, wie sieht es mit Ihrem Bilde aus, wann sind Sie so weit, daß man darüber wieder einmahl berathen kann und soll, ich [53] würde mit Hofrath Meyer, wenn auch nur auf kurze Zeit, hinüberkommen.
Leben Sie recht wohl, grüßen Sie die Freunde und bleiben meiner Anhänglichkeit gewiß.
Weimar d. 12. Juny 1816.
G.