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An Johann Lambert Büchler

[Concept.]

Ew. Wohlgeboren

machen mir ein großes Geschenk durch den ersten Band des Archivs; man übersieht nunmehr Absicht und Einleitung deutlich, so wie denn auch, was im Gefolg einer so schönen und edlen Erregung geschehen. Ein jeder, der dieses Buch zum Grund legt, kann, nach Kräften und Gelegenheit, soviel er vermag, fröhlich mitwirken.

[283] Wie ich inzwischen der junge Mann, den ich zu solchem Geschäft aufgemuntert, verhalten, belieben Sie aus beyliegendem Hefte zu ersehen, welches unmittelbar an das früher gesendete sich anschließt. Vielleicht hätte er sich hie und da etwas kürzer fassen und Wiederholungen vermeiden können, allein ich habe ihm zu Ehren nichts geändert, und wenn er nun die äußern Kennzeichen der vier Manuscripte tadellarisch zusammen stellt, so wird es einen freyen Überblick verleihen.

In der Folge wird er nun gleich mit lithographischer Tinte die Facsimiles fertigen, hiezu habe denn auch, nur leider etwas zu spät, Anstalt treffen können. Denn wir sind nun mit den Manuscripten hiesiger Bibliothek, die sich auf diesen Zweck beziehen könnten, am Ende. Die weimarische Bibliothek ist in ihren Anfängen zu neu, als daß sie dergleichen enthalten könnte; ob in den Archiven etwas befindlich, erfahre bey meiner Zurückkunft. Möge indeß, was bey jenaischer Muße zu leisten war, freundlich aufgenommen werden, von der verehrten Gesellschaft und ihren würdigen Herrn Präsidenten. Möge ich überall bestens empfohlen seyn, so wie auch Ew. Hochwohlgeboren und Herrn Dünge.

Nun aber soll eine meiner ersten Beschäftigungen werden eine lithographische Nachbildung des Taufbeckens. Da es nothwendig ist, das innere Rund, in wirklicher Größe, wie ich solches schon gesendet, nochmals [284] treulich abzubilden; so wird das Blatt vielleicht zusammen geschlagen werden, welches doch immer vortheilhafter ist, als das Gebilde zu verkleinern. Wollen Sie die Gefälligkeit haben, mir anzuzeigen, wieviel Exemplare nöthig sind, so lasse ich sie gleich abdrucken, sobald die Platte fertig ist, welches bey'm Steindruck durchaus als das Vortheilhafteste erscheint.

Jena den 4. October 1820.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1820. An Johann Lambert Büchler. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-776B-2