35/97.

An Johann Heinrich Meyer

Aus beygehendem Blatte sehen Sie, daß ich Ursache fand, alle Ihre Vorschläge zu bekräftigen; lassen Sie also die nöthigsten Umänderungen machen und senden mir sodann einen Abdruck zurück.

Ich glaube, daß die Theilnahme und Einwirkung Schwerdgeburths günstig ist, da er, als Kupferstecher, mit wenigem der Haltung und Harmonie nachhelfen kann.

Ich dachte, das projectirte Monument sey noch nicht aufgestellt und der Ort, wo es hinkommen sollte, problematisch; in der schönsten Mittagsstunde komme ich in der Prinzessinen Garten, erfreue mich der herrlichen Aussicht, des reinlichen ruhigen Zustands, wie man ihn selten findet, und sehe denn das Bild und die Unterschriften. Möge Sie wohl auf die geziemendste Weise meinen gefühltesten Dank aussprechen.

Wegen des Tempelchens wird sich's auch wohl geben; Coudray betreibt die Sache und wird den Transport zu bewirken suchen.

Wie sehr mich die Magdalena erfreut hat, ermessen Sie selbst; Sie wissen was Sie hineingelegt haben und trauen mir zu, daß ich es herausfinden weiß.

Unvermuthet trafen unsere jungen Herrschaften hier ein, ich speiste mit ihnen in dem Garten; das [135] üble Wetter hielt im Zimmer, das Monument kam nicht zur Sprache, deshalb ich um so mehr bitte, allerschönstens zu danken.

Halten Sie sich ja so viel als möglich bey dieser schrecklichen Witterung, die bey so hohem Barometerstand noch ärgerlicher wird.

Soviel für dießmal; möge alles Gute und Werthe immerfort gelingen.

Jena den 9. October 1821.

G.


[Concept.]

[Beilage.]
Bey dem mitgetheilten Probedruck des Umschlags zu den radirten Blättern haben Folgendes zu erinnern:
1) Der Titel wäre, wie die Handschrift ausweist, zu behandeln, da denn
Herausgegeben von C. A. Schwerdgeburth
in eine Zeile käme,
Weimar
unten drunter; dadurch rückte der Strich höher in die Höhe und das Gedicht gleichfalls.

2) Wollte man nun die Einfassung unten noch etwa einen Finger breit tiefer hinabdrücken, so würde der schicklichste Raum entstehen, welcher jetzt zu voll gedrängt ist.

3) Die Gedichte, und vornehmlich die Zahlen über denselben sind mehr nach der Mitte zu rücken.

4) Ich finde nicht gut, daß die Gedichte II und III gesperrt sind, es ist besser, man drucke sie wie IV[136] und V und lasse größere Räume oben, in der Mitte und unten, wie das Manuscript gleichfalls andeutet.

5) Der Rahmen auf der letzten Seite müßte wie auf der ersten etwas verlängert, das VI. Gedicht etwas weiter herunter gesetzt und statt des Striches ein kleiner Zierrath gesetzt werden, damit der Raum mehr angefüllt erscheine.

6) Die zurückkehrende Ankündigung ist vollkommen zweckmäßig und schön.

7) Das Mercantilische überlasse ganz den Unternehmern.

8) Ich wünsche, wenn alles Vorstehende berichtigt worden, daß man diesen Umschlag Herrn Professor Riemer vorlege, dessen Bemerkung vernehme und mir ein Exemplar herüberschicke.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1821. An Johann Heinrich Meyer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-77A0-8