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An Johann Heinrich Merck

Weimar, den 22. Januar 1776.

Ich hab das Geld, lieber Bruder, erst den 19. Januar kriegt! Was Du mir länger als März lassen kannst, das thu; was Du aber wieder brauchst, sollst Du haben. Hier hast Du einen Schein.

Ich bin nun ganz in alle Hof- und politische Händel verwickelt und werde fast nicht wieder wegkönnen. Meine Lage ist vortheilhaft genug, und die Herzogthümer Weimar und Eisenach immer ein Schauplatz, um zu versuchen, wie einem die Weltrolle zu Gesichte stünde. Ich übereile mich drum nicht, und Freiheit und Gnüge werden die Hauptconditionen der neuen Einrichtung seyn, ob ich gleich mehr als jemals am Platz bin, das durchaus Scheisige dieser zeitlichen Herrlichkeit zu erkennen. Eben drum Adieu! – Ich hab einen Streich gemacht, der hoffentlich durchgeht und Dir hoher Spaß seyn wird.

Lieber Bruder, freue Dich der Beilage, schick's aber gleich mit dem Brief, auf reitender Post, an meine Schwester.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1776. An Johann Heinrich Merck. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-77CE-2