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An Christiane Vulpius

Wenn ich dir diese Zeit über wenig geschrieben habe, so war es weil ich gar wenig zu sagen hatte. Meine Arbeit ging gut von statten, anfänglich beym schönen Wetter ging ich spazieren und jetzt bey der Kälte bleib ich zu Hause. Abends geh ich zu Schiller und so vergeht ein Tag nach dem andern. In diesen nächsten acht Tagen denke ich noch manches zu thun, sollte das Wetter einmal recht schön werden so entschließe ich mich vielleicht nach Roßla zu reiten und schicke dir einen Boten, damit du auch hinauskommst. Schickt sich das aber nicht so gehen wir einmal von Weimar zusammen hin.

[63] Es ist gut daß die Baumpflanzung zu Stande ist, denn es war freylich die höchste Zeit und man wird, wenn es ein dürrer Sommer giebt, dennoch gießen müssen.

Du hast ja wohl den Schlüssel zum Schreibepult der in Roßla steht?

Ich füge noch mit eigner Hand hinzu daß ich dich herzlich lieb habe und bald wieder mit dir zu seyn wünsche. Grüße das liebe Kind und sag ihm er soll mir schreiben. Lebe recht wohl und behalte mich lieb.

Jena d. 2. Apr. 99.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1799. An Christiane Vulpius. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-77E9-4