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An Friedrich Heinrich Wilhelm Körte

Weimar den 24. Januar 1807.

Sie sollen Dank haben, mein werthester Herr Körte, daß Sie mich an Lessings Portrait erinnerten. Seine Nähe hat mir viel Freude gemacht. Es ist wohl eingepackt und geht mit dem Postwagen ab.

Das übersendete Büchlein hat mich, wie Sie leicht denken können, betrübt. Warum kommen doch solche Verhältnisse ins Publikum? Es ist aber einmal nicht anders. Dießmal haben Sie denn freylich die Mehrheit auf Ihrer Seite: denn in diesem Falle liebt man den Verrath und man kann den Verräther nicht hassen.

Demoiselle Bardua macht ihre Sache recht gut. Ich wünsche, daß sie noch ein Jahr bey uns bleibt, [268] damit sie noch einige Stufen ersteige, und nicht, wie es so oft zu geschehen pflegt, in der Etage verweile, wohin sie gelangt ist.

Wir ergetzen uns alle Tage an der plastischen Nachbildung jenes schönen Kindes, das auch Ihnen so sehr am Herzen liegt, und wünschen zum Voraus alles Gute.

Mich zu freundliches Andenken empfehlend

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1807. An Friedrich Heinrich Wilhelm Körte. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-77EE-9