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An Charlotte von Stein

Noch ein Wort meine liebste Lotte durch einen Boten den der Herzog schickt. Wir steigen zu Pferde und gehn in die Gebürge. Ich sehne mich recht von hier weg, die Geister der alten Zeiten lassen mir hier keine frohe Stunde, ich habe keinen Berg besteigen mögen, die unangenehmen Erinnerungen halten alles befleckt. Wie gut ists daß der Mensch sterbe um nur die Eindrücke auszulöschen und gebadet wieder zu kommen.

Deine Liebe von allen will ich allein behalten. Du bist immer vor mir dein böser Fus und deine Herzlichkeit, und ich fühle still daß ich ganz dein bin. Adieu. Zu Ende der Woche kommen wir wieder und du erhälst wohl noch etwas indess.

[Ilmenau] d. 2. Jul. 81.

G. [161]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1781. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-77F0-1