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An Sophie von La Roche

d. 15. Sept. [Frankfurt 1774.]

Heut gehn ab liebe Mama, die freimüthigen Briefe, sie sind recht brav geschrieben, hier und da macht er übertriebne Prätensionen, wie alle Zuschauer die den Buckel nicht selbst daran zu strecken haben. Kalckhof hat mir einen sehr artigen Brief geschrieben und mich in Namen Ihrer Excellenz nach Dieburg geladen, Groschlag war gestern hier, hab aber nicht an ihn kommen können.

[195] Die Zeit hab ich mit der lieben Max zweymal lange geredt. Sie ist wohl und schickt sich mit viel Fassung in die Umstände.

Daß meine Verse recht sind, freut mich. Ob man versteht, oder theil daran nimt, davon ist die Rede nicht, ein Blättgen Papier schwarz auf weiß vergüldt aufm Schnitt das thuts, doch ist mir Hrn. v. Hohenfelds Antheil sehr werth.

Grüßen Sie mir Liseln und meine Kleinen, die Trosson sollen sich mein erinnern die Dester auch.

Der Dechant baut, tapeziert.

Meine Schwester ist noch in Emedingen.

Herder hat einen Buben.

Dester und die Gretel hab einmal gesehn.

Merck ist vergnügt und ich geschäftig ohne fleißig zu seyn, bringe doch aber was vor mich.

Addio. G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1774. An Sophie von La Roche. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-77F4-A