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An Johann Abraham Albers
[15. Januar 1814.]
Nicht bedeutender noch ausdrucksamer hätte ein Symbol der gegenwärtigen Zeitveränderung zu mir gelangen können, als daß, durch Ew. Wohlgeboren[102] Vermittelung, ein englisches Schiffstau mich in meiner mittelländischen, einsamen Klosterstube besucht, und mich, durch seinen Thrangeruch, an das freie Weltmeer, das ich seit so vielen Jahren nicht wieder erblickt, auf das lebhafteste erinnert.
Dank sey daher Ihnen und Ihrer theueren Gattin gesagt, die jenes gemüthlichen Gleichnisses gegen den Ausländer gedenken wollen, auch ihm danken Sie, wenn es Gelegenheit giebt, zum schönsten.
Ew. Wohlgeboren gleichfalls etwas Angenehmes zu erzeigen muß hiernächst mein erster Wunsch seyn, indessen will ich, den Augenblick ergreifend, mich durch eine Bitte abermals zu Ihrem Schuldner machen.
Vielleicht ist der gefällige Herr Forbes, der in so ausgebreiteten Verhältnissen steht, zu bewegen, daß er mir von den Handschriften bedeutender Engländer, lebender oder abgeschiedener, und wenn es auch nur die Namensunterschrift, oder wenige Zeilen wären, zu verschaffen die Gefälligkeit hat.
Eine in späten Jahren, mit dem löblichen Vorsatz meinen Sohn auf vorzügliche Männer, gleichsam unmittelbar und gegenwärtig aufmerksam zu machen, angefangene Sammlung, ist schon glücklich angewachsen, und bildet den unschuldigsten Zauberkreis, abgeschiedene, oder entfernte Geister heranzuziehen. Ich lege das vor einigen Jahren abgedruckte Verzeichniß bey, welches zu versenden mich damals die Zeitläufe hinderten, welches [103] aber gegenwärtig, um das Vielfache vermehrt ausgeben werden könnte. Verzeihen Sie diese Zudringlichkeit! Dergleichen harmlose Liebhabereyen sind wie weiche Pfühle, die man sich auf einem harten Lager unterschiebt. Möge es Ihnen bey veränderten Verhältnissen wohl und glücklich gelingen.
Weimar den 11. Jan. 1814.