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An Christian Gottlob Voigt

Mit vielem Dank für die Mittheilungen bemerke ich folgendes:

1. Wegen dem an Ackermann versprochenen Quartier im Schlosse, welches man diesseits nie das Loderische genannt hat, dächte ich, verführe man folgendermaßen: Man antwortete Schnaubert: da der Zusammenhang dieses Quartiers schwer zu beschreiben sey; so wolle man einen leichten Riß davon machen lassen, eine kurze Beschreibung hinzufügen und sie Herrn Ackermann übersenden.

Übrigens sey das Quartier vor kurzem noch von Geh. Rath Loder mit Papiertapeten und Bordüren sauber ausgeziert worden, wofür er vor seinem Abgang von fürstl. Kammer eine Vergütung erhalten, und werde dieses Quartier Herrn Ackermann von fürstl. Kammer reinlich und wohnbar übergeben werden.

Sobald ich wieder nach Jena komme will ich sorgen daß alles in solchen Stand gesetzt werde.

2. Die Confirmationsurkunde will ich mit nach Jena nehmen und sie Lenzen vorlesen, welchem dieser Aufsatz zu großer Freude gereichen wird.

3. Dürfte ich um eine Abschrift des Schellingischen Abschiedsdecrets bitten, daß ich Sie ihm zusenden und dabey ein freundlich Wort sagen könnte.

4. Ich habe mir gewöhnlich, wenn ich sonst eigener [347] Arbeiten wegen mich in Jena aufhielt, jährlich einige Klafter Holzanfahren lassen, welche mir sodann zugerechnet wurden, dießmal gehen sie im Geschäft, ohne weitern Nutzen für mich selbst, auf, um so mehr als ich wegen beständigen Zuspruchs das große Zimmer heizen muß. Es wäre ja wohl billig daß sie zu dem herrschaftlichen Holze geschrieben würden, welches vorräthig liegt um Commissionen und sonstige höhere Personen zu erwärmen. Der Amtschreiber würde deßhalb einige Weisung empfangen.

5. Noch etwas wegen Ackermann. Er tritt erst das Frühjahr an und kann auch wohl nicht eher auf die Emolumente Anspruch machen.

Das Honorar für die Anatomie fiel' also wohl Fuchsen anheim, wegen der übrigen ordentlichen und außerordentlichen Besoldung fragte sich ob man nicht etwas davon zum Kabinetsfond erhalten könnte? Freylich wird auch Reisegeld zu zahlen seyn das man vielleicht davon zu bestreiten denkt.

6. Meine Abreise nach Jena wird etwa auf künftigen Donnerstag den 24. fallen.

7. Zugleich lege ich einen Entwurf eines kurzen Promemoria vor, wie Sie es dem Minister, Graf Schulenburg vorzulegen gedacht.

Wenn es im allgemeinen Beyfall erhält, so kann in stylo hie und da nachgeholfen und dasselbe, da ich es in stylo relativo concipirt, vielleicht gar ohne Unterschrift versendet werden.

[348] Wenn es völlig ajustirt wäre, communicirte man es Eichstädt, welcher die nöthigen Beylagen verschaffen müßte.

So viel für dießmal mit einem herzlichen guten Morgen.

Weimar d. 18. Nov. 1803.

G.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1803. An Christian Gottlob Voigt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7844-0