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An die Jenaer Freunde
Wir sind in der größten Sorge wegen unserer Jenaischen Freunde, indem wir noch gar nichts von ihnen vernommen haben. Ich bitte daher Nachverzeichnete, nur ein Wort auf dieses Blatt zu unserer Beruhigung zu schreiben. Was mich betrifft, so sind wir durch viel Angst und Noth auf das Glückliche durchgekommen. In meinem Hause ist nichts versehrt, ich habe nichts verloren. Die Herzogin ist wohl und hat sich auf eine Weise betragen, welche zur höchsten Bewunderung auffodert. Mit Wieland habe ich gestern beym Stadtcommandanten gespeist. Der gute Alte ist auch glücklich durchgekommen. Das Schloß ist unversehrt. Dieß verdanken wir allein unserer Fürstin. Nichts weiter bin ich im Stande hinzuzusetzen.
Übrigens sollte es mir angenehm seyn, durch diesen Boten von den Herrn Beamten, Burgemeistern, mir sonst bekannten Personen, Nachricht in Briefen oder mündlich zu erhalten. Alle versichere ich meines herzlichsten Antheil bey diesem traurigen Vorfalle.
Weimar, den 18. October.
J. W. v. Goethe. [199]