1773

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An Johann Christian Kestner

Freytag Morgens.

[Frankfurt, 8. Januar 1773.]

Diese Nacht Träumte ich von Lotten, und wie ich aufwachte sass ich so im Bett und dachte an all unser Wesen, von dem ersten Lager in Garbenheim bis zum Mondenmitternachts Gespräch an der Mauer. und weiter. Es war ein schönes Leben, auf das ich ganz heiter zurücksehe. Und wie lebt ihr um den Engel?

– Ich binn ietzt ganz Zeichner, und besonders glücklich im Portrait. Da sagen mir die Mädgen: wenn sie das nur in Wetzlar getrieben hätten und hätten uns Lotten mitbracht. Da sag ich denn ich wollte[52] ehstens hinüber und euch alle Zeichnen. Da meynen sie das wäre kein sonderlicher Trost. Doch wenns die Leute drüben auch freut dass ich komme.

Es wird ein sonderbaares Frühjahr geben. Ich sehe nicht wie das alles auseinander gehen wird was wir angesponnen haben, indess sind Hoffnungen und willkommen, und das übrige liegt auf den Knien der Götter.

Das ist ein Impressum komikum. Ein Exemplar Kielmannseggen und grüst ihn viel das andre etwa Schneidern.

Werdet ihr nicht einen Teutschen Merkur halten, dessen Nachricht ich hier mitteile.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1773. An Johann Christian Kestner. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-78FE-E