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An Johann Friedrich Cotta

Es ist Ihnen vielleicht, werthester Herr Cotta, bekannt geworden, daß ich die beyden Trauerspiele,[60] Mahomet und Tancred, nach Voltaire, in Jamben, bearbeitet habe. Da diese Stücke gegenwärtig wieder auf unserm Theater vorgenommen werden, und, durch Proben, mir der Eindruck derselben lebhafter wird, so daß ich genöthigt werde die letzte Hand daran zu legen; fühle ich mich nicht abgeneigt sie zum Druck zu bringen, um so mehr als ich, von mehrern Seiten her, um Communication ersucht werde, und biete sie Ihnen deßhalb an.

Ich würde rathen sie auf die Weise wie Wallenstein drucken zu lassen, da sie dann zusammen einen Band ausmachen und, wenn nicht dem innern Werth, doch wenigstens dem Format nach, neben jenen Schillerischen Meisterstücken stehen könnten. Wären Sie dazu geneigt, so könnte der Druck gleich angefangen werden, indem die Manuscripte in Ordnung sind.

Beyde Stücke würde ich für 500 rh Sächsisch auf Jubilate zahlbar überlassen.

Der ich recht wohl zu leben wünsche

Weimar d. 30. März 1802.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1802. An Johann Friedrich Cotta. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-79EC-E