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An Wilhelm Dorow
Carlsbad, 29. August 1818.
Ew. Wohlgeboren
bedeutendes Unternehmen nicht aufzuhalten, sende ich die mitgetheilten Papiere, die mir in Carlsbad zugekommen, baldigst zurück, wobey es mir sehr leid thut, daß ich nicht Ihren Wünschen gemäß einige Theilnahme zusagen kann.
Hätten mich meine Sommerreisen nach Wiesbaden geführt, so würde die Oertlichkeit, so wie die Gegenwart der aufgefundenen Schätze, auch Ew. Wohlgeboren Kenntniß und Einsicht mich wahrscheinlich nach Ihrem Verlangen bestimmt haben, aus der Entfernung jedoch eine passende Einleitung zu bewirken, findet so manche Hindernisse, die zu überwinden wir nicht Kraft fühlen.
[274] Von Studien dieser Art bin ich für den Augenblick weit entfernt, so daß es mir auch bey völliger Muße schwer werden müßte, mich darein zu versetzen. Nun aber sehe ich diesen Winter auch nicht einmal Raum vor mir, wo dieß möglich werden wollte, indem ich mit entgegengesetzten Dingen mich nothwendig beschäftigen muß.
Verzeihen Sie daher, wenn ich ablehne, was ich zu einer andern Zeit begierig ergreifen würde, und erlauben mir Ihres Unternehmens bey Gelegenheit freundlichst zu gedenken.
Von Hamannschen Schriften besitze ich manches, wovon ich ein Verzeichniß übersende, sobald ich nach Hause komme. Mit den besten Wünschen
J. W. v. Goethe.