29/8013.

An den Großherzog Carl August

Ew. Königliche Hoheit

ersehen gewiß, aus beykommendem Briefe des Director von Schreibers, Fol. 16 und 17 anliegender Acten, mit Vergnügen, daß der famose Heuhandel sich glücklich und gänzlich zerschlagen hat und also die schon bestimmten und angewiesenen 600 Gulden gerettet sind.

Als die Sache zur Entscheidung kam zeigte sich daß der unselige Jahn von denen angekündigten sechs Bänden auch nicht einen befriedigend vorlegen konnte, so daß Director von Schreibers berechtiget war ihm den ganzen Handel aufzukündigen. Das fünfte Hundert, welches mit der nächsten Sendung anlangen soll, ist von dem früheren Vorrath bezahlt und noch 200 Gulden übrig.

[92] Mit der neuen Anweisung von 1000 Gulden wollen wir weislich verfahren. Nach Verabredung mit Renner werde von bedeutenden Skeletten einiges bestellen, bey welcher Auswahl uns die Arbeiten von Spix undCarus zu Gute kommen. Das Museum auf dem Heinrichsberg wächst auch recht lobenswürdig, und da man über diese Dinge weit mehr Klarheit hat als vor dem, so soll, hoffe ich, nur Nützliches geleistet werden.

Wegen der Fortsetzung der Flora Austriaca wollen wir uns wohl bedenken. Auf alle Fälle ist gute Witterung abzuwarten, wo man wieder auf den Museen arbeiten kann. Beykommende Acten erbitte mir zurück, ich werde sogleich den guten Schreibers trösten, der in Verzweiflung zu seyn scheint daß er nur einen Augenblick jenem unzuverlässigen Menschen traute.

Aufrichtigst wünschend

Jena, auf dem Tannenwipfel,

verehrend

geschauckelt wie ein horstender

unterthänigst

Rabe. d. 19. März 1818.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1818. An den Großherzog Carl August. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-79F9-0