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An Friedrich Schiller

So angenehm mirs ist daß Sie sich nun in Weimar durch einen Hauskauf fixiren, so gern will ich hier das nöthige besorgen.

Götze wird sein möglichstes thun und ich ersuche Sie nur mir bald die Schlüssel zu Haus und Garten zu schicken, damit man die Liebhaber hineinführen kann.

Ich habe diese Tage nichts vor mich gebracht, als einen kleinen Aufsatz übers weimarische Theater, den ich schon an Bertuch abgegeben habe. Es ist ein Wurf, den ich so hinthue, man muß sehen was sich weiter daran und daraus bilden läßt.

Das Bibliotheksgeschäft ist mehr ein unangenehmes als ein schweres, und hauptsächlich darum verdrießlich, weil blos der Mangel des Raums ein zweckmäßiges Deployiren hindert. Indessen habe ich auch schon meine Maßregeln genommen. Dabey ist aber abermals das fatale, daß man niemand von hiesigen[30] Menschen anstellen kann. Sie sind alle ohnehin so sehr geschäftig und ihre Zeit ist so sehr eingetheilt, welches ihnen denn freylich übrigens zum Ruhme gereicht. Ich habe eben nur diese Tage die Sache von allen Seiten überdacht, um das was ich unternehme nicht mit Hoffnung, sondern mit Gewißheit des Erfolgs anzufangen. Leben Sie recht wohl und helfen Sie sich mit mir durch die irdischen Dinge durch damit wir wieder zu den überirdischen gelangen können.

Jena d. 12. Febr. 1802.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1802. An Friedrich Schiller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7A28-F