6/1786.

An Johann Heinrich Merck

Im Begriff zu verreisen, packe ich die Zeichnung zusammen und schicke dir sie mit Dank zurück. Ich halte sie nicht für Original, habe sie aber doch in's kleine kopirt und viel daraus gelernt. Dabey liegen einige Kritzeleyen von mir, die immer noch wie vor Alters leider wüste und verworren sind, zu beliebigem Gebrauch, vielleicht kann ich einmal etwas bessers schicken. Für deinen lezten Knochen-Brief danke ich. Du spielst den neuen Hesekiel und die alten Todten werden bey deinem Spaziergang lebendig und kommen zu Ehren. Bey uns geht alles recht hübsch und gut. Schrautenbachs Todt hat uns alle gerührt und du wirst sehr bedauert. So lang die besten Menschen leben, genießt man sie nicht, und wenn sie sterben, gafft man ihnen nach. Lebe du wohl, in und mit den Deinigen, und laß manchmal etwas von dir hören.

Weimar den 29. Aug. 83.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1783. An Johann Heinrich Merck. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7A6D-4