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An Johann Heinrich Meyer

Tausend Dank, mein Bester, für das Übersendete; das Briefchen von Cassel leg ich bey, eröffnen Sie die Kiste und sagen Sie mir, was sie enthält. Da ich bald hinüber komme, wird eine Sendung hieher wohl nicht nöthig noch räthlich seyn.

Auch mein Befinden ist nicht mehr dem gleich wie ich hierher kam; wir müssen uns freylich nach der Decke strecken. Geschrieben und gedruckt wird immerwährend; es kommen dießmal in beiden Heften recht hübsche Sachen zusammen und man wird vieles los. Antworten Sie freundlich in meinem Namen nach Cassel, wenn Sie das Kästchen eröffnet haben. Wir wollen säuberlich verfahren mit dem Knaben Absalon und überhaupt, sobald wir uns wiedersehen, verabreden wegen der Stellung, die am schicklichsten und förderlichsten zu nehmen ist.

Fahren Sie fort Schwerdgeburthen und Conforten mit freundlichem Rath beyzustehen; es kann wirklich[151] artig werden; ich will in dem nächsten Stück Kunst und Alterthum eine unverfänglich heitere Anzeige einrücken, jeder Nummer eine Überschrift geben und die Verse abdrucken lassen.

Ich packe nach und nach ein und ziehe mich zusammen, denn bald wird doch nun ein Rückzug räthlich. Gedenken Sie mein zum besten und empfehlen mit höchsten Orts zum allerschönsten. Halten Sie sich ja still und eingezogen, wie es Ihr Befinden verlangt.

Jena den 21. October 1821.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1821. An Johann Heinrich Meyer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7A70-9