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An Johann Heinrich Merck

[Weimar] den 11. Jan. 78.

Die Kupfer sind sehr zur rechten Zeit angekommen und haben uns grose Freude gemacht. Der Herzog hat sich recht dran ergözt; es ist wunderbar wie sich sein Gefühl an diesen Sachen geschwind aufschliest. DieSuyderhofs hab ich noch gar nicht gekannt und ich bin über die Treue, Reinheit, Rundheit und über das Kräftige in der bedächtigen Manier erstaunt. Solltest du einige von denen Goudts nach Elsheimer erwischen können, so kauf sie. Übrigens aber nichts als dezidirte Meisterstücke. In der Folge einmal die Callots. Der Mutter hab ich selbst geschrieben. Hier ein Abdruck von einer der Platten, ein wenig durchgegangen. Die Götter haben mir im Zeichnen neuerdings grose Eröffnungen gethan. Adieu. Schreib manchmal. Die Gegend um meinen Garten wird aufs Frühjahr unendlich schön, ich hab einige seltsam romantische Flecken ge- und erfunden. Möchtest du kommen können. Der Herzog hatte etlichemal grose Lust dich als Cammerrath nach Eisenach zu haben, aber ich sagte ihm, alte Bäume verpflanzten sich nicht gut. Leb wohl.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1778. An Johann Heinrich Merck. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7A9F-3