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An Joseph Sebastian Grüner

Euer Wohlgeboren

statte für das übersendete Mineral verpflichteten Dank ab; es befanden sich dabey die schönsten belehrendsten Stücke, und aus dem mir dadurch gewordene Reichthum kann ich sämmtliche Freunde, die dergleichen ermanglen, gar wohl versehen und zufrieden stellen. Mehr zu verlangen würde unbescheiden seyn; doch käme ja der Fall, daß ein merkwürdiges in die Augen fallendes Stück sich vorfände, so bitte an mich zu denken und, bey Übersendung, das Einpacken mit Papier und Werg gefälligst zu besorgen.

[96] Beykommendem Buche war ich sogleich bey meiner Rückkunft auf der Spur, erhalt es aber erst diesen Augenblick. Es scheint mir ganz Ihren Zwecken gemäß, und wenn Sie in eben der Ordnung Ihre Materialien zur Kenntniß der Eger-Sitten anordnen und aufstellen, so wird Ähnlichkeit und Unähnlichkeit desto eher in die Augen springen. Um gefällige Mittheilung der Arbeit, insofern sie weiter gedeiht, darf wohl bitten, am angenehmsten wäre mir's, wenn ich sie selbst bey Ihnen abholen könnte.

Das Beste wünschend, und zugleich um eine kurze Anzeige der Ankunft gegenwärtiger Sendung bittend. Auch hätten Sie wohl die Gefälligkeit, mir ein Exemplar der dießjährigen Badeliste zu übersenden.

ergebenst

Jena am 9. Julius 1820.

J. W. v. Goethe.


Nachträglich bemerke, daß die am 28. May dem Spediteur Herrn Hecht in Eger übergebene zwey Kisten mit Mineralien noch nicht angekommen. Er würde wohl die Gefälligkeit haben, an diejenigen Handelsleute, an die er sie zu weiterer Spedition sendet, deshalb zu schreiben und anzufangen, und ich wünschte selbst den Weg zu erfahren, den sie genommen haben.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1820. An Joseph Sebastian Grüner. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7AC4-D