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An Heinrich Mylius

[Concept.]

Ew. Hochwohlgeboren

danke verpflichtet für die Einleitung des kleinen Geschäfts, womit Sie zu belästigen ich mir die Freyheit genommen. Die Kiste mit Mineralien ist glücklich angelangt und ich habe alle Ursache mit dem Inhalt zufrieden zu seyn. Meinen verpflichteten Dank an Herrn Cattaneo versuche in beyliegendem Schreiben[31] auszudrücken, welches demselben freundlichst zu überreichen bitte. Auch an Herrn de Cristofori liegt ein Blättchen bey, ich wünsche mit ihm in einiger Connexionen zu bleiben.

Angenehm war es mir zu vernehmen daß die, für Ihre Frau Gemahlin intentionirte Sendung der ersten Lieferung meiner Werke endlich auch Ihnen zu Handen gekommen ist. Ich würde die übrigen vier Lieferungen auch sehr gern überschicken wenn Sie mir andeuten wollten, wie es einzurichten daß sie schneller und gewisser zu Ihnen gelangten. Die Firma Gruber zu Lindau wird ja wohl hiezu die besten Mittel in Händen haben.

Dem jungen Schnauß, dessen Persönlichkeit mir bey'm Abschiede recht wohl gefallen, kann es unter einer so sichern Leitung nicht anders als wohlgelingen, wozu ich ihm Gesundheit und Ausdauer von Herzen wünsche. Hochdenenselben und Ihrer Frau Gemahlin bestens mich empfehlend darf ich ja wohl den Namen Carl August, in welchem wir denn doch eigentlich vereinigt sind, nochmals aussprechen; es ist nun schon ein Jahr daß wir ihn vermissen, an dessen Schluß wir jedoch, zu unsrer Beruhigung, und gewiß auch zu Freude und Trost theilnehmender Freunde sagen und bekennen dürfen: dasjenige, was er so großartig eingeleitet, werde, mit aller Anerkennung, in sichern, zum Zweck führenden Schritten, weiter bewegt, so wie das Bestehende aufrecht gehalten.

[32] Meine besten Grüße mögen, wünsche ich, zu Herrn Manzoni gelangen, dessen Andenken als eines, der italienischen Literatur auf eine neue Weise vorleuchtenden Mannes, auch uns Deutschen immer werth und theuer bleibt.

Ich hoffe es wird geneigt gebilligt werden, daß ich beykommende Briefe ungesiegelt gelassen; es geschah um gegenwärtige Sendung nicht noch mehr zu beschweren.

Weimar den 31. Juli 1829.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1829. An Heinrich Mylius. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7AD5-7