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An August von Goethe
Jena den 19. December 1817.
Zuvörderst betrachte, mein lieber Sohn, was von dem vorigen Blatte noch nicht herüber expedirt ist.
1) Megha-Duta ist mir an unentbehrlich.
Sodann wünsche
2) Morgenblatt vom 31. October 1817.
3) Heidelberger Jahrbücher December 1816.
4) Leonard da Vinci, Tractat von der Mahlerey, italiänisches Original.
5) Lomazzo über die Mahlerey.
6) Wie auch ein beygefügter Zettel für die Bibliothek besonders andeutet.
7) Brauche ich Schreibmaterialien aller Art. Sende mir etwas vorläufig, was zum Neuenjahr von der Geh. Canzley kommt schicke mir alles.
[339] 8) Versäume nicht das Bild auf das Neuste von Plundersweilern bezüglich einpacken zu lassen. Rath Vulpius, den ich zu den Feiertagen herüber beschieden habe, kann es im Wagen mitnehmen, versäume es ja nicht, und schenke diesem Punct einige Aufmerksamkeit, denn du hast schwerlich einen Begriff von der Länge dieser jenaischen Winterabende, und nöthig es ist, bey denen durchaus fatalen Verhältnissen irgend etwas heiteres Fremdartiges zu Markte zu bringen.
9) Anliegende Briefe und Packete besorgst du. Das Kästchen kommt wieder mit zurück, um gegen die südlichen Kastanien nördliche Rübchen auszutauschen. Unter den schon gesendeten befanden sich schon verschimmelte, laß sie ja durchsuchen, um die Ansteckung zu verhüten.
10) Nun aber laß dich ja erkundigen wie sich Herr von Gerstenbergck befindet, er hat bey seiner neulichen Ankunft durch ein schnelles Übelfinden seine hiesigen Freunde in Schrecken und Verlegenheit gesetzt, laß ihn von meinetwegen grüßen.
Jena d. 19. Dec. 1817.
G.