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An Charlotte von Stein

Eisenach. Sonntags früh d. 9ten.

Ich kam gestern zu spät um noch nach Wilhelmsthal zu fahren, und gehe iezt dahin ab.

In Gotha hat man alle Arten von Höflichkeit und Aufmercksamkeit gegen mich erschöpft, und mir wohl gemacht. Auf dem Rückweege werd ich wohl ein Paar Tage hängen bleiben.

Adieu liebste die Pferde sind da. Ich darf dir nicht sagen wie ich an dich dencke! was für Aberglauben ich mit dem lieben Talismann Treibe, was ich für Wünsche und Hoffnungen mit Mährgen stille. Adieu du liebste.

Die Götter machen es recht künstlich daß auch ein Mensch den sie nach und nach der Kindheit entreisen, dem sie einige Klugheit gönnen, daß auch der [233] immer noch im Unmöglichen eine Laufbahn vor sich sieht. Adieu ich kan kaum vom Blatte weg.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1781. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7B51-7