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An Johann Kaspar Lavater

Weil ihr lieb wart und habt mir gleich geschrieben, so auch von mir hier eine Ejakulation die ihr freundlich mögt aufnehmen.

Lieber Bruder dass du nicht willst Ständigkeit kriegen, nicht kannst kriegen ängstigt mich manchmal wenn ich peccata mundi im Stillen trage. Ich bin nun seit einem Jahr in ganz dezidierten moralisch [109] politischen augenblicks Verhältnissen und mein Herz ist mir so treu und du – Nun es soll so seyn – über Carl und Luisen sey ruhig, wo die Götter nicht ihr Possenspiel mit den Menschen treiben, sollen sie noch eins der Glücklichsten Paare werden sie eins der besten sind, nichts menschliches steht dazwischen nur des unbegreifflichen Schicksaals verehrliche Gerichte. Wenn ich dir erscheinen und dir erzählen könnte, was unschreibbaar ist, du würdest auf dein Angesicht fallen und anbetenden der da ist, da war und seyn wird. Aber glaub an mich, der ich an den Ewigen glaube. Grüs Bäben und alles und Kaysern. Lenz ist unter uns wie ein kranckes Kind, und Klinger wie ein Splitter im Fleisch, er schwürt, und wird sich heraus schwüren leider. [Weimar] d. 16. Sept. 76.

G.


Schick mir zeitig was zum dritten Theil. Gern sollst du haben was ich geben kann in der unendlich beweglichen Welt in der ich lebe tausend beobachtungen! und in einem guten Augenblick schöpf ich dir die Butter ab! – – Vielleicht auch nicht! -Genug, was ich kann! – –

Allwills Briefe sind von Friz Jakobi – nicht von mir!

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1776. An Johann Kaspar Lavater. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7B81-C