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An Johann Heinrich Merck

den 28. Aug. 1782.

Ich schicke dir hier die Bedingungen, unter welchen ein Ordinarius nach Jena berufen wird. Die fixe Besoldung ist gering, aber ein guter Arbeiter kann sich außerordentlich gut stehen. Seine vorzüglichste Eigenschaft muß freilich das Urtheilverfassen seyn; denn unsere Fakultät und Schöppenstuhl haben deswegen bisher in dem besten Credit gestanden. Er mag sich darüber prüfen. Handle vorsichtig in dieser Sache, wie du auch schreibst, damit wir Euch nicht schaden, ohne uns zu nutzen. Die Darmstädter haben uns ohne dies schon ein paroli gemacht und nach Benner's Tod Griesbachen berufen, der sich aber gegen uns äußerst honnett beträgt.

Gib beiliegendes Papier nicht aus der Hand, damit unsere Dinge nicht überall offenbar werden.

Damit ist aber doch, wenn er sich entschließen sollte, unser Handel nicht ganz gemacht; denn die [48] übrigen drei Höfe müssen auch noch drein willigen, und ist doch möglich, daß von daher Widerspruch kommen könne, ob es gleich nicht wahrscheinlich ist.

Für dein übriges Alles danke ich und bin recht neu gierig auf eine Stuttgarter Relation von deiner unpoetisch-poetischen Hand.

Köpfner kann über dies nirgends einen Posten erhalten wo ihm die zeitliche Ehre so wohl schmecken wird, als nach dem Ton der in unsrer Gegend herrscht ihm werden kann.

Lebe wohl. Ich bin wie immer der Sündenbock und dein Getreuer.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1782. An Johann Heinrich Merck. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7BAC-E