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An Johann Heinrich Merck

[Weimar, 30. November und 3. December 1778.]

Die Trauben und die Rembrandts sind glücklich angekommen heut früh. Der Herzog war eben auf die Jagd zu gehn fertig, und lies mir sagen ich sollt hinüber kommen ohne mich anzuziehen.

Ich dacht es wäre wie gewöhnlich bey solchen Ambassaden was verdrüslichs fand aber die Geister die mich bewillkommten.

Obiges war den 30. heute den dritten sag ich dir nur noch, dass ich sehr in denen Blättgen obgleich nur wenige Zeit, gekramt, und sie noch nicht einmal alle gesehn habe. denn das will verdaut seyn. Der Herzog hat seine grose Freude über den tiefen herzlichen Sinn der Dinge hat sich schon Leibstücke aus ersehn und es war eben ein gros Fest. Adieu für diesmal. Nun erwarten wir was weiters, schick doch die Rembrands aus Rakens Aucktion alle dass wir das auslesen haben vielleicht sind bessere Abdrücke dabey. Wielands Bube hat ihn verdauen machen dass du sagst Schäcks habe bisher nur Einen Übersezzer gehabt und dass du Wieland den ältern ein Genie genannt hast.

Ade.

G. [260]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1778. An Johann Heinrich Merck. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7C13-D