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An Christiane Vulpius

Ich schicke dir hiermit einige Packete die du sogleich wirst abgeben lassen. Ich kann dir nur so viel sagen, daß ich mich wieder sehr nach dir und dem Kleinen sehne. Mein Cathar ist wieder ziemlich vorbey, doch hat er mich mehr als billig war geplagt. Mit dem Gedichte geht es ganz gut und ich bin nahe am Ende, doch weil ich die ersten Gesänge wieder vornehmen muß, so giebt es noch manches zu thun und ich will daran arbeiten so lange ich Lust behalte, damit ich mich so viel als möglich frey davon mache. Ich will deswegen lieber etwas länger hier bleiben und mich aller der Vortheile bedienen, die ich aus der hiesigen Lage ziehen kann, wir können nachher desto ruhiger eine Zeit lang zusammen seyn. Ich habe bisher wegen des Cathars keinen Wein getrunken, du brauchst mir also nichts zu schicken.

[62] Aber ein paar Pantoffeln mußt du mir gleich bestellen, da meine alten gar zu schlecht worden sind, du läßt sie mir wie die vorigen mit Leinwand füttern und schickst mir sie sobald als möglich. Lebe wohl, grüße den Kleinen und sage mir, wie es euch ergeht.

Wegen Riehls wird sich die Sache vielleicht ma chen lassen. Ich will erst hören was mir der Hofkammerrath schreibt, ich will alsdann meine Meynung sagen. Auf alle Fälle leide ich keine Wohnung im Comödienhause mehr, das übrige was dabey für Vortheile sind, die kann ich ihm so gut als einem andern gönnen.

Lebe nochmals recht wohl.

Jena am 7. März 1797.

Laß doch bey Starken fragen ob die Silhouetten noch nicht fertig sind? so wie auch bey Facius nach dem Siegel.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1797. An Christiane Vulpius. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7C39-8