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An die Großherzogin Maria Paulowna

[Concept.]

Unsern theuern Prinzessinnen hat Herr Professor von Münchow in dem vorigen Jahr nicht allein den[81] auf Mathematik bezüglichen Unterricht selbst in Jena ertheilt sondern auch die Stunden des Professor Weichardt allhier eingeleitet und, von Zeit zu Zeit herüberkommend, nachgesehen und geholfen. Ferner hat er auf Sittlichkeit, Gesinnung und Betragen eingewirkt, Aufmerksamkeit erregt und festgehalten und was er sonst noch für Verdienste um die theuern Zöglinge sich erworben hat. Ihro Kayserl. Hoheit haben deshalb einigemal gnädigste Erkenntlichkeiten ihm zustellen lassen, die er dankbar empfing. Seine Reisen hierher waren frey so wie dessen Wohnung und Verköstigung.

Alles dieses mochte für einen angehenden oder vorübergehenden Zustand gehörig seyn. Da man aber Höchsten Orts wünscht, daß bey nächstem Sommer-Aufenthalte in Jena die Lectionen fortgesetzt, eine theilnehmende Bemühung beybehalten, auch in der Folge ein hiesiger Aufenthalt statt finden möge; so hat man zu Beruhigung beyder Theile annehmlich gefunden, irgend ein Fixum auszusetzen und sich wechselseitig auf das laufende Jahr zu verbinden. Professor von Münchow würde das was bisher geleistet worden fernerhin übernehmen, wogegen man demselben Höchsten Orts [vierhundert Thaler] in vierteljährigen Raten auszahlen zu lassen geneigt wäre. Wegen seiner Anherreise und dessen hiesigem Aufenthalt blieb' es bey'm Alten.

In der Überzeugung daß hiedurch eine größere Freyheit in dem wechselseitigen Verhältniß statt finden [82] werde, hat man Gegenwärtiges Ihro Kayserl. Hoheit, nach manchem Bedacht, vorzulegen für Pflicht geachtet.

Weimar den 10. März 1818.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1818. An die Großherzogin Maria Paulowna. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7C60-E