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An Charlotte von Stein

Dornburg. Sonntag [17. März] Abends.

Der Tag ist stille hingegangen. Wir haben geschwäzt und gelesen, sind ein wenig gegangen pp Ich bin ganz leise fleisig, ich möchte nun Egmont so gar gerne endigen, Und seh es möglich.

Es geht morgen ganz früh ein reitender Bote nach Weimar, so kannst du dies zum guten Tag haben.

Meinen Montag bring ich in Hoffnung des Dienstags zu. Wenn du nur gesund bleibst! Ich bin in Sorge denn es macht mir gar grose Freude, und alsdenn vergehn acht Tage eh ich dir näher komme.

Mein Gedicht hat der Herzog sehr gut aufgenommen, ich bin auf sein weitres Schicksaal verlangend. Ich habe der Schrötern zu ehren zwölf Verse drinne, die du hoff ich schön finden und in allem Sinne damit zufrieden seyn sollst.

Tobler hat noch drey Stücke des Aeschylus geschickt, und ein Paketgen aus der Griechischen Anthologie für dich, die Werthern und die Kleine.

Lebe wohl. ich bin dein. Meine Seele schliest sich in sich selbst zusammen wenn mir dein Anblick fehlt. Diesmal wird mir Osmannstädt wohl unterhalten und meublirt vorkommen. Adieu meine liebste. Sey fleisig am Apoll.

G. [282]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1782. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7CA9-E