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An Franz Kirms

Beyliegend folgen die Rudolstädter Papiere, gleichfalls die Austheilung der Wilden, bey welcher ich mich, weil ich mich des Stücks nicht erinnere, zwischen Weyrauch und Gatto nicht zu entscheiden weiß, es ist mir alles recht was Sie und der Concertmeister darüber bestimmen.

Ehe ich nicht weiß, wen der Concertmeister zu den Rollen der Hexen von den Schauspielern ausliest, kann ich das übrige Stück nicht vertheilen, ich wünsche daher vor allen Dingen hierüber Nachricht.

Aus unserem hiesigen Theaterbaue wird bey den großen Ansprüchen und bey der wenigen ernsthaften Theilnehmung des hiesigen Publikums wohl nichts werden. Ich schlug eine Subscription vor, wodurch man gegen eine gewisse Anzahlung das Recht auf gewisse bestimmte Plätze erwerben sollte ohne jedoch von dem Entrégelde befreyt zu seyn, allein man glaubte nicht über zwölf Personen zu einer solchen Subscription zusammen zu bringen.

[195] Haben Sie die Güte mir in diesen Tagen den Baumeister herüber zu schicken, daß ich mich mit ihm wegen dieser und anderer Angelegenheiten besprechen könne.

Ich schicke das Buch von Macbeth zurück, Herr Vulpius muß es auf alle Fälle noch erst durchsehen und mir Vorschläge thun, wie einige Personen zusammen zu ziehen wären, doch die Veränderungen selbst noch nicht machen. Ich kann gegenwärtig das Stück weder durchlesen noch durchdenken, ich habe zwar nichts dagegen daß es gespielt werde, allein es wird Ihnen so viel und mehr Mühe als eine neue Oper machen. Leben Sie indessen recht wohl, ich hoffe bald nach Weimar zurück zu kehren.

Jena den 13. Sept. 1796.

G.


Der gegenwärtige Besitzer des Ballhauses hat 900 rh. wie solches die Cammeracten ausweisen, dafür bezahlt.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1796. An Franz Kirms. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7CCC-F