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An Christian Gottlob Voigt
Ew. Excellenz
geruhen aus beyliegenden Acten, besonders aber aus dem neuerlichen Bericht des Rentamtmann Kühn, Fol. 15 sequent. gefällig zu ersehen, wie weit es mit dem im Juny 1812 gnädigst anbefohlenen Ausbau des rechten Flügels der oberen Etage des Jenaischen Schlosses und dessen Einrichtung zum naturhistorischen Kabinett, unter der Aufsicht des Herrn von Hendrich bis jetzo gediehen. Da nun derselbe, nach seinem Abgang von Jena, die Acten so wie das Geschäft Herzogl. Commission in die Hand gelegt, so habe keinen Anstand genommen Fol. 14 präparatorisch zu verfahren.
Gedachter Bau sollte in 3 Jahren vollführt und die Kosten, damit solche weniger beschwerlich würden, gleichfalls in 3 Jahren verrechnet werden. Nun glaube ich daß wir nicht ganz unrichtig interpretiren, wenn wir 1812, 1813 und 1814 als gedachte 3 Jahre [141] ansehen und somit die Arbeit in diesem Jahre vollenden, welches um so nöthiger ist als durch die bisherige Stockung des Geschäfts sich manche Unordnung und Verwirrung in unsere mineralogische Sammlung eingeschlichen, welche nur durch eine vor mehreren Jahren schon als nöthig anerkannte Erweiterung des Lokals gehoben und vor die Zukunft vermieden werden kann.
Da nun die Lage der Sache von der Art ist daß ich mir Ew. Excellenz Zustimmung gewiß versprechen darf; so habe eine Verordnung an den Rentamtmann Kühn, in Concept und Mundo, jedoch unvorgreiflich beyzulegen und geneigter Approbation anheim zu geben die Freyheit genommen.
Gehorsamst
J. W. v. Goethe.