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An die Herzogin Amalia

Wie sehr mich jede Nachricht von meiner theuersten Fürstinn aus Rom freut, kann ich nicht ausdrücken, ich sehe zugleich Ihre und meine herzlichsten Wünsche erfüllt.

Da Sie gesund sind, haben Sie uns alles wornach Sie Sich solange sehnten und können im Anschauen[46] der herrlichsten Gegenstände, Sich einen Schatz aufs ganze Leben sammeln.

Sie sind mit Collinas Bedienung zufrieden, ich wünsche daß er sich immerfort bemühen möge nützlich zu seyn.

Sie kennen nun Mad. Angelika und diese werthe Frau muß Ihnen in mehr als Einem Sinne interessant seyn. Der gute Alte Rath wird nichts versäumen, Sie in alles Schöne und Genießbare einzuweihen. Was ist nicht für gutes jetzt in Ihrer Nähe!

Büry höre ich hat auch Beyfall gefunden. Die passionirte Existenz dieses jungen Menschen gehört mit zur Staffage jener glücklichen Gegend. Thun Ew. Durchl. auch um meinetwillen wohl an ihm, er hat viel an mir verlohren.

Herder schreibt mit großer Freude wie er Sie empfangen und wie Sie ihm als ein guter Geist erschienen. Erfreuen Sie ihn durch Zutrauen und Mitgenuß. Ein solches Zusammenseyn knüpft die schönsten Bande fürs ganze Leben.

Warum bin ich doch zurückverschlagen! Um meinetwillen mehr als um Ew. Durchl. willen wünsche ich es, denn aus allem sehe ich daß Sie alles genießen eben auf die Art wie ich es Ihnen zu verschaffen wünschte. So gehe es denn fort. Die glückliche Zeit verfließe Ihnen langsam und schöne Tage mögen Sie uns zurückbringen. Indessen verwahre ich mich gegen [47] Schnee und Kälte und bin fleißig wie es einem Norden geziemt. Behalten Sie mich in gnädigem Andencken.

W. d. 31. Oktbr. 88.

G.


Ich habe bey Verschaffelt, welcher sich Ew. Durchl. wird haben präsentiren lassen, vier Landschaften bestellt, welche ich von hier ausbezahlen werde.

Gefallen Sie Ew. Durchl., so stehen sie zu befehl, sonst kann ich sie vielleicht auch andrer Orten anbringen, indessen bitte ich sie anzunehmen und wohl zu verwahren.

Überhaupt wünsche ich daß Sie die Zeichnungen von Burz pp etwa der Angelika in Verwahrung gäben, wenn Sie von Rom nach Neapel gehn, es geht gar leicht etwas daran zu Grunde.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1788. An die Herzogin Amalia. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7D23-C