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An Friedrich Wilhelm Heinrich von Trebra
[27. April 1815.]
Obgleich, mein verehrter Freund, beykommendes Gedicht noch vor acht Wochen ein besseres Ansehn hatte als jetzt, wo es eher zu trauriger Betrachtung als zu frohen Gefühlen Veranlassung giebt; so will ich es doch übersenden da man in diesen bedenklichen Zeiten das Denken doch einmal nicht unterlassen kann und dann hat doch die Poesie immer etwas Versöhnendes, wenn sie uns mehr zum Überschauen, als zu einer besondern Theilnahme auffordert. Übrigens ist es auch nicht unzeitig daß die Nation öfters daran erinnert werde, was sie verloren hatte, was sie eroberte und jetzt zum zweytenmal wieder erringen soll.
Daß mir früher das gute Sachsen und besonders auch euer Gebirgszustand immer im Sinne gewesen, traust du mir wohl zu.
Warum ich aber diese kleine Sendung beeile, ist, um für den letzten schönen Transport aufrichtig Dank zu sagen. Er traf mich eben über dem Ordnen, wozu mich der frühzeitige, friedliche Frühling aufforderte. Meine Zinnfolge, was Deutschland betrifft, ist durch deine gütige Theilnahme so schön vollständig und unterrichtend als man nur wünschen kann. Der wiedereröffnete Welthandel sollte mir nun auch aus fremden Landen etwas bringen und so gehen denn auch diese[286] Hoffnungen wie ein räuberischer Arsenikkies vielleicht im Rauch auf.
Der schöne Achatgang liegt immer vor mir auf dem Schreibtische, als blattbeschwerend. Es ist eine sehr wundersame merkwürdige Bildung. Und so lebe wohl, gedenke mein mit den lieben Deinigen. Werde ich dieß Jahr nach Töplitz geschoben; so steht dir ein Besuch vor, den du nicht so geschwind als das letztemal loswirst.