1813

23/6467.

An die Herzogin Louise

[Concept.]

Die sowohl meinen Jahren als der Jahreszeit zugetheilten Übel würde ich mit Geduld ertragen, wenn sie nicht täglich von dem schmerzlichen Gefühl begleitet wären, daß ich dadurch gehindert werde, Ew. Durchl. wie ich wünschte aufzuwarten. Heute besonders empfinde ich es peinlich, wenn ich Ew. [220] Durchl. nicht meine heißesten und aufrichtigsten Wünsche für Ihr höchstes Wohl persönlich abstatten kann.

Indem ich mich nun aber besinne, ob ich nicht durch einen Stellvertreter höchst Denenselben ein augenblickliches gnädiges Lächeln abgewinnen könnte, so fallen mir beykommende Blätter in die Augen, die ich als eine erborgte Gabe Ew. Durchl. heute zu Füßen lege. Möchten diese wenigen aber bedeutenden Bogen Ew. Durchl. bisher unbekannt geblieben seyn ! damit ich mir das Verdienst zueignen könnte, sie zuerst vorgelegt zu haben. Sie enthalten schätzbare Bemerkungen, aber erlaubt sey mir, zu sagen, daß sie zwar sehr artig aber doch kalt und unzugänglich einiges auszusprechen, das wir besser zu fühlen glauben und wohl entschiedener zu sagen wüßten.

Weimar den 1. Januar 1813.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1813. An die Herzogin Louise. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7D76-3