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An Jakob Friedrich von Fritsch

Ew. Exzell.

von den Schicksaalen unsrer Zusammenkunft vorläufig zu benachrichtigen, halte ich für Schuldigkeit.

Das Betragen beyder Deputirten haben wir auf alle Weise zu loben, und mit Gotha sind wir gröstenteils und in Hauptsachen einig. Chursachsen nur hat auf dem Münzvertrag und Schlägeschatz bestanden und da wir nicht nachgeben konnten, weil dadurch eine neue höchst unangenehme Connexion entstanden wäre, so hat der Deputirte auch ihre veralteten Forderungen zu behaupten gesucht. Da ihm aber auch die Unmöglichkeit einer Befriedigung gezeigt wurde, so wollte er uns durch einen Regress schröcken der an das Haus Weimar genommen werden könnte, weil der Herzog ehemals das Haus Sachsen Zeit beredet das versagte Holz an die Gewerckschafft abzugeben, und die Bezahlung versichert. Man hat auch hier das nötige regerirt, und die Gelegenheit ergriffen, die [157] ganze Forderung nochmals vom Wercke und der künftigen Gewerckschafft abzulehnen, auch den Schluss der Conferenz grade auf die Publikation und die Zusammenbringung einer Gewerckschafft gerichtet, ohne daß ienseits widersprochen worden wäre.

So weit sind wir gelangt und wünschen daß unsre Bemühungen den Beyfall Serenissimi und seines geheimen Consilii erlangen mögen. Das nähere wird eine mündliche Relation, und das unserm zu erstattenden unterthänigsten Berichte beyzufügende Protokoll ausweisen.

Auserdem haben wir unsre Gäste möglichst bewirthet und hoffen sie sollen von uns zufrieden scheiden.

Morgen werden sie wohl von hier abgehn, und ich will alsdenn noch eine kleine Exkursion in die Nachbaarschafft thun, um mich mit den Bergwercken in dieser Gegend bekannt zu machen, wo ich denn wohl in acht Tagen wieder zu Hause eintreffen mögte.

Serenissimo bitte ich mich zu Gnaden zu empfehlen und Herrn Geh. Rath Schnaus mein Andencken bestens zu erneuern. Hierbey liegen einige Kleinigkeiten um deren Beföderung ich wohl ersuchen darf.

Behalten Ew. Exzell. die mir zugewandte Freundschafft und bleiben meiner Ergebenheit versichert.

Ew. Exzell.

Illmenau

gehorsamster Diener

d. 30. Jun. 81.

Goethe. [158]

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1781. An Jakob Friedrich von Fritsch. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7DDC-0