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An Charlotte von Schiller

Haben Sie Dank daß Sie mir nochmals an Schillers Statt ein Briefchen senden wollen, möge es doch bald wieder recht gut gehen. Ungern entsage ich [122] der Hoffnung Sie beyde die nächste Woche zu sehen, denn Iffland spielt wirklich Dienstag zum erstenmal.

Daß ich die vielen Irrsterne diesmal im zehenten Hause versammeln ist freylich eine bedeutende Constellation, wir wollen sehen was für Witterung daraus entsteht.

Faust hat diese Tage immer zugenommen; so wenig es ist, bleibt es eine gute Vorbereitung und Vorbedeutung. Was mich so lange Jahre abgehalten hat wieder daran zu gehen war die Schwierigkeit den alten geronnen Stoff wieder ins Schmelzen zu bringen. Ich habe nun auf Cellinische Weise ein Schock zinnerne Teller und eine Portion hartes trocknes Holz dran gewendet und hoffe nun das Werk gehörig im Fluß zu erhalten.

Leben Sie recht wohl, grüßen Sie Schillern schönstens und überstehen Sie geduldig das rauhe Wetter in Hoffnung eines Blüthenreichen Frühlings.

Mittwoch etwas weniges von der ersten Vorstellung.

Weimar am 21. April 1798.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1798. An Charlotte von Schiller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7DF1-B