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An Eduard Joseph d'Alton
[Concept.]
Das eben im Augenblick meiner Abreise nach Marienbad an mich gelangte Heft Morphologie pp versäume nicht zu senden, mit dem Wunsche, daß eine längere Unterhaltung mit demselben die Kürze dieses Briefs entschuldigen möge.
Genuß und Theilnahme an Tafeln und Text Ihres Werkes nimmt täglich zu und ich sehe mich wieder in eine Region zurückgeführt der ich mich nach und nach zu entziehen gedachte.
Herr Kolbe hat sich eine Zeitlang bey uns gefallen und auch mein Bild gemahlt, welches den Beyfall der nächsten, immer schwer zu befriedigenden Freunde erhält. Übrigens ist er durchaus empfohlen, man weiß nicht, ob man Kunst, Ausdauer, Nachsicht oder Geduld mehr an ihm bewundern soll. Zum allerschönsten grüßt er und meldet: ihm sey ein annehmlicher Ruf nach Düsseldorf geworden.
Ihre treffliche Arbeit begleitet mich nach Böhmen, wo ich in den stillen Wäldern, 1800 Pariser Fuß über[77] der Meeresfläche, mich erst recht damit bekannt zu machen gedenke. Was bey diesen Studien in mir aufgeregt wird, verfehle nicht in der Folge dankbar mitzutheilen, wogegen von Ihren Vor- und Fortschritten öfter unterrichtet zu seyn wünsche.
[Weimar den 15. Juni 1822.]