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An August von Goethe

[Concept.]

[Jena, 5. August 1817.]

Nach vollbrachten drey Tagen in Gesellschaft des Herrn Staatsrath Schultz sehe ich nun wohl ein, daß wenn wir heute und morgen noch hier bleiben, so entledigen wir uns aller Studien und Pflichten. Deshalb ist mein Vorsatz Donnerstag früh von hier abzugehen, und vor Tische bey euch zu seyn, worauf ihr euch freundlichst einrichten möget. Mittwoch Abends erwarte ich noch ein Wort von dir; Speise und Trank ist gerade nicht nöthig, von letzterem bleibt mir noch etwas übrig. Kann ich jedoch eine Melone erhalten, so wird es mir sehr angenehm seyn, um Knebeln, der sie sehr liebt, noch zum Schlusse eine Artigkeit zu erzeigen.

Seltsam genug, habe ich vom Geheimen Rath Wolf einen Brief vom 1. August, welcher mancher Kleinigkeiten erwähnt, aber des Brandes nicht. Hat hier der Geist der Seltsamkeit bey ihm gewirkt, oder ist es eine Fabel, das muß ich nächstens aufklären.

Übrigens ist mir alles im Ganzen gelungen. Was mich persönlich und das Geschäft betrifft, ist alles geordnet und abgeschlossen, so daß ich sogar nach Carlsbad gehen könnte, wo mein altes Quartier zum 16. August leer wird. Wie mir Frommann schreibt, der in demselben Hause eine Etage höher wohnt.

Nun sage für die 150 rh. schönen Dank.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1817. An August von Goethe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7E5F-2