1772

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An Johann Daniel Salzmann

Am 3. Februar 1772.

Berlichingen und das beygeschlossene habe ich erhalten, es freut mich Ihr Beyfall und ich danke für Ihre Mühe.

Mit der gelehrten Anzeige hab ich keinen Zusammenhang, als daß ich den Director kenne und hochschätze, und daß ein Mitinteressent mein besonderer Freund ist. Halten Sie sie ja; keine in Deutschland wird ihr in Aufrichtigkeit, eigner Empfindung und Gedanken vortreten. Die Gesellschaft ist ansehnlich und vermehrt sich täglich. So viel davon.

[13] Wollen Sie bei Gelegenheit meinen Violoncellmeister Buschen fragen, ob er die Sonaten für zwei Bässe noch hat, die ich mit ihm spiele, sie ihm abhandeln und bald möglichst mir zuschicken. Ich treib die Kunst etwas stärker als sonst.

Das Diarium meiner übrigen Umstände ist wie Sie wissen für den geschwindesten Schreiber unmöglich zu führen. Inzwischen haben Sie aus dem Drama gesehen, daß die Intentionen meiner Seele daurender werden, und ich hoffe sie soll sich nach und nach bestimmen. Aussichten erweitern sich täglich und Hindernisse räumen sich weg, daß ich es mit Zuversicht auf diese Füße schieben kann wenn ich nicht fortkomme. Ein Tag mag bei dem andern in die Schule gehen. Denn einmal vor allemal die Minnorennitaet läßt sich nicht überspringen. Leben Sie wohl und denken Sie an mich wennns Ihnen wohl geht. Dem neuen Paar viel Glück! Es hat mir sehr gefreut. Der Frau... und Herrn und Frau... und allen Lieben Leuten, ut supra.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1772. An Johann Daniel Salzmann. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7E75-E