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An Carl Friedrich Zelter

Rübchen und Fisch sind glücklich angekommen, die ersten schön trocken, der zweyte tüchtig gefroren. Den Leberreim bleib' ich schuldig, so wie manches andre. Ich muß mir verschiedenes erst vom Halse schaffen, ehe ich wieder an einiges denken kann, was Ihnen Freude macht. Indessen werden Sie zwischen hier und Jubilate von mir und andern Freunden hie und da manches antreffen, woran Sie Theil nehmen mögen.

Durch Oels hoffe ich von Ihnen zu erfahren und das versprochene Lied zu erhalten.

Götz von Berlichingen, der neue, ist schon seit Anfangs December an Iffland abgegangen. Es ist nun aber seine Manier in solchen Fällen stumm zu seyn und das Wesen bey sich zu cohobiren und zu schmoren, bis er endlich gar genug glaubt, um damit hervorzukommen. Lassen Sie sich also nichts davon merken. Einem Mann von seinen Verdiensten [253] muß man eine Eigenheit schon nachsehen, um so mehr, da eine solche Handelsweise in seiner Lage vielleicht nöthig ist. So viel für heute. Danken Sie Ihrer lieben Frau für das Übersendete. Das Recept ist genau befolgt wor den und das Gericht ist sehr gut gerathen.

Nächstens wieder von Erscheinungen entgegengesetzter Polarität, von griechischen Gemählden und vom Tarentiner Spaniol. Leben Sie heiter und gedenken mein.

Weimar, den 29. Januar 1805.

Goethe. [254]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1805. An Carl Friedrich Zelter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7ECF-6