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An Charlotte von Stein

[4. August?]

. . . Bey meiner Rückreise durch die Schweiz werde ich auf den Magnetismus achten, die Sache ist weder[238] ganz leer, noch ganz Betrug. Nur die Menschen die sich bisher damit abgegeben sind mir verdächtig. Marcktschreyer, große Herren und Propheten lauter Menschen die gerne viel mit Wenigem thun, gerne oben an sind pp.

Wir haben die famose Hexen Epoche in der Geschichte, die mir psychologisch noch lange nicht erklärt ist, diese hat mich aufmercksam und mir alles wunderbare verdächtig gemacht.

Wie mir die Hexen beym Magnetismus einfallen, ist eine etwas weite Ideen Association, die ich auf diesem Blättchen nicht ausführen kann.

Gestern, nach Sonnenuntergang (man mag früher wegen der Hitze nicht ausgehn) war ich in der Villa Borghese. Wie hab ich dich zu mir gewünscht. Gleich vier herrliche Tableaus habe ich gefunden, die man nur abschreiben dürfte, wenn mans könnte. Ich muß in der Landschaft und im Zeichnen überhaupt fortrücken, es koste was es wolle. Auf eben dem Spaziergange machte ich Anstalten Egmont zu endigen. Wenn ich dran komme geht es geschwind. Lebe wohl, und gedencke mein.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1787. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7F2D-8