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An Charlotte von Stein

So muß ich denn noch bis künftigen Mittwoch harren und werden mir die Tage still vorübergehn wenn Fritz nicht Lärm macht. Er ist lustiger als iemals. Er hat in Franckfurt erst recht Freyheit kennen lernen, und meine Mutter hat ihn die Philosophie des lustigen Lebens erst noch recht ausführlich kennen gelehrt. Du wirst dich wundern wie er in allem zugenommen hat. Er schickt hier der Fräulein Lengefeld einen Brief, die du von mir grüsen magst, und entschuldigt sich daß er nicht auch dir schreibt. Komme ja bald und gesund zurück mein Gemüthe gewöhnt sich nach und nach an's alleine seyn, denn nur mit dir bin ich ganz wie ich bin. Lebe wohl Liebe mich du einziges Glück.

d. 6. Oktbr. 1785.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1785. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7F60-3