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An Johann Jacob von Willemer

Die willkommenen Missionarien sind abermals glücklich angekommen und haben sich gefreut von ihren Vorfahren noch manche in gutem Wohlbefinden und als in besonderer Achtung stehende Personen hier anzutreffen. Und so wird denn wie es scheint der 28. dießmal in heimischer häuslicher Ruhe vorübergehen, doch nicht ohne treues und lebhaftes Andenken an die theuren Abwesenden.

Die herzlich geliebte Reisende hat mich, auf einer Schnellfuhre, durch verschiedene Länder, von einem Orte zum andern geschwind zu versetzen beliebt, ich bin ihr überall gern und willig hingefolgt, nur in Heidelberg mußt ich etwas länger verweilen.

[227] Ist es nicht beschwerlich so bitte noch zunächst um eine Sendung Artischocken; ich konnte nicht unterlassen die nächsten Freunde und Schönschmecker damit zu bewirthen, und so ward der theure Vorrath nur allzubald aufgezehrt.

Mir geht es übrigens ganz gut, ich fühle mich im Stand meinen Geschäften ohne Unterbrechung nachzugehen. Vor einigen Tagen hat man seit vielen Jahren mich wieder einmal in's Schauspiel gelockt, zu nächst werd' ich wohl den Freyschütz abwarten müssen.

Möge den Freunden alles Gute gegönnt seyn, in freyer Luft und an den herrlichen Wasserströmen.

treulichst

Weimar den 23. August 1824.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1824. An Johann Jacob von Willemer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7F6D-9