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An Christian Keferstein

[Concept.]

Ew. Wohlgeboren

geognostische Arbeit hat mir, wie ich davon Kenntniß erhielt, sogleich eine aufrichtige Theilnahme abgewonnen, und ich habe wegen der Färbung meine Gedanken eröffnet, welchen Sie Ihren Beyfall gegeben.

Nach denen Versuchen, die mir bis jetzt zu Gesicht gekommen, wüßte ich nichts zu erinnern, als daß man, da schon vorhandene, mit vielen Namen und Worten belastete Platten hier wieder benutzt werden sollen, daß man, sage ich, mit grauer Farbe die Abdrücke mache, die Farben, welche die verschiedenen[229] Gebirgsarten bezeichnen sollen, genau von einander sondere und in gleicher Stärke, wie man es im Ganzen nöthig findet, die verschiedenen Farben aufträgt.

Freylich, je weiter man gegen das flache Land kommt, desto schwieriger wird die Darstellung, weil gar vieles auf, neben und durch einander liegt.

Aus eigner Rückerinnerung wüßte ich daher das mir übersendete Blatt der herzoglichen sächsischen Lande nicht zu beurtheilen, doch würden sich gewiß in den Bemühungen Charpentiers, Voigts und von Hoffs genaue Bestimmungen finden. (Charpentier, Mineralogie des Churfürstenthums Sachsen; Voigts mineralogische Reisen durch Weimar, Eisenach und Fulda.)

Wir besitzen in Jena das Heimische Kabinett, welches, bey seinem großen Werthe, eben jene Bemerkung des schwer zu unterscheidenden Vorkommens erneuern läßt.

Soviel für dießmal. Ich werde den Gang Ihrer Arbeit theilnehmend verfolgen, mich von Zeit zu Zeit mit den ausführenden Künstlern besprechen und zuletzt das Weitere, über Gelingen und zu hoffenden Nutzen Ihrer Arbeit einiges melden. Gewiß wird es an guten Wirkung derselben nicht fehlen.

Weimar den 12. May 1821.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1821. An Christian Keferstein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7F82-8