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An Carl Friedrich Zelter

Ihnen, eben heut, für das viele Gute, das Sie uns gebracht und zurückgelassen haben, zu danken, veranlaßt mich der Auftrag, den ich an Sie auszurichten übernommen habe.

Einer unserer tüchtigen Geschäftsmänner, der subalternen Classe, hat seinen Sohn zum Zimmermann bestimmt. Dieser junge Mensch hat drey Jahre in der Lehre gestanden und nun 3/4 Jahre bey uns als Geselle gearbeitet. Nun möchte man ihn in die Fremde schicken, und man glaubt daß er in Berlin vieles zu lernen Gelegenheit finden würde.

Wollten Sie die Güte haben mir, aus Ihrer Kenntniß, hierüber einen guten Rath zu ertheilen. Es versteht sich daß er auf dem Wege seines Handwerks etwas zu verdienen sucht und daß ihm einiger Zuschuß von Hause gereicht werden kann. Wobey man denn aber wünscht daß irgend jemand, in einer so großen [63] und verführerischen Stadt, ein Auge auf ihn haben möge.

Glauben Sie daß er bey Bauen, wo Sie selbst einwirken, angestellt werden könnte, so wurde das für uns das wünschenswehrteste seyn. Ich erbitte mir hierüber Ihre gefällige Meynung und zugleich die Nachricht, daß Sie wohl bey den Ihrigen angelangt sind. Der ich recht wohl zu leben und auch bald wieder etwas melodisches von Ihnen zu hören wünsche.

Weimar am 1. April 1802.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1802. An Carl Friedrich Zelter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7FEB-B